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Zum Internationalen Holocaust-Gedenktag 2012

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Keeping The Memory Alive70 Jahre – Ein Menschenleben

Der Gesandte und Geschäftsträger der Botschaft des Staates Israel in Berlin, Emmanuel Nahshon, hat zum heutigen Internationalen Holocaust-Gedenktag einen Gastbeitrag für die Tageszeitung "Frankfurter Rundschau" geschrieben.

Keeping The Memory Alive-Yad VashemBy Isabel Hahn, Czech Republic The illustration allegorizes the loss of a parent. This tragic moment is intensified by the intimacy of both characters. The scene shows a loving father and his little daughter. Playfully, he tosses her in the air. Filled with joy, she smiles at him lovingly. Determined to catch his daughter, the father raises his hands in the air, but his legs have turned into ashes. Unable to keep steady on the ground, his daughter is not going to find stability either.In den Beitrag heißt es unter anderem:

"[...] In den Jahren 2003 bis 2015 gedenken wir einer Reihe von Ereignissen, die den Titel ´70 Jahre...´ tragen und damit den Zeitraum abbilden, der seit den zwölf dunklen Jahren zwischen 1933 und 1945 bis heute vergangen ist.

Im Judentum hat dieser Zeitraum von 70 Jahren eine besondere Bedeutung. [...] 70 Jahre stehen laut unserer historischen Überlieferung für ´ein Menschenleben´. [...]

Ein Menschenleben ist vergangen seit den dunkelsten Stunden in der Geschichte der Menschheit. Die große Mehrheit der Zeugen und der Opfer der Shoa ist nicht mehr unter uns. Schon bald, in einigen Jahren, wird niemand mehr sagen können ´Ich war dort´, ´Ich habe es gesehen´. Diese Tatsache lädt eine immense Verantwortung auf die Schultern der jüngeren Generationen – in Israel, in Deutschland und anderswo auf der Welt. [...] Respekt und Dialog sollten der gemeinsame Nenner all dieser Taten der Erinnerung sein.

[...]

Jedes Mal, wenn wir an einen Namen erinnern und ihn laut aussprechen, ist das eine Ehrerweisung. Wichtig ist dies nicht ausschließlich für das ermordete Opfer, noch wichtiger ist es vielleicht für uns selbst – für uns Juden als Nachkommen der Ermordeten, für die Deutschen und auch für die schwere Verantwortung, die wir gemeinsam tragen.

Einige wenige Deutsche haben in jenen dunklen Jahren den Mut gefunden, sich anders zu verhalten als die große Mehrheit ihrer Mitbürger. [...] Sie haben den Lauf der Dinge nicht verändert, doch wir in Israel ehren sie als Helden – sie sind die ´Gerechten unter den Völkern´.

Es ist interessant, dass die meisten von ihnen einfache, bescheidene Menschen waren, nicht reich, berühmt oder mächtig. Sie handelten entsprechend ihrer tiefen moralischen Überzeugung. Sie betrachteten sich selbst nicht als außergewöhnliche Menschen – und doch sind sie es. In Zeiten des moralischen Bankrotts, des Fanatismus und des Hasses wird die Verteidigung fundamentaler menschlicher Werte zur Ausnahme. [...]

Ein Menschenleben ist vergangen. Israel und Deutschland sind Freunde und Verbündete. Wir gestalten gemeinsam die Zukunft. Wir kooperieren in der Wissenschaft und Technologie. Wir kreieren gemeinsam Kultur und Kunst. Wir teilen dieselben Werte. Wir sind uns in vielem einig. Manchmal gehen unsere Meinungen auseinander. Am wichtigsten ist, dass wir die offenen Wunden der Vergangenheit respektieren und darauf basierend einen Dialog führen, der einen wichtigen Teil unserer Identitäten ausmacht. [...]"

Den vollständigen Beitrag Emmanuel Nahshons in der Frankfurter Rundschau finden Sie hier: http://www.fr-online.de/meinung/gastbeitrag-70-jahre----ein-menschenleben,1472602,11521346.html

Die Rede von Ministerpräsident Binyamin Netanyahu zum Internationalen Holocaust-Gedenktag (in englischer Übersetzung) finden Sie hier: http://www.pmo.gov.il/PMOEng/Communication/PMSpeaks/speechshoa240112.htm


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